Sielaff Automaten Berlin

Die Ausstellungen von Max Sielaff

- 1893 - USA Chicago Ausstellung "Stollwerck´s "Chokoladen Tempel"

- 1894 - DAG- Deutsche Automaten Gesellschaft - Ausstellung

- 1895 - Bereits weit über 100 verschiedene Modelle entwickelt. Alleine über 4.000 Automaten in New York 
-----------und auf Ozeandampfern.

1895 - Berlin Ausstellungspalast

- 1896 - Berliner Gewerbe-Austellung Elektrisch-automatisches Restaurant (Patent Sielaff) auf 900 qm Grundfläche 
Quelle: Claus Borgelt Montabaur

Dieses komplette Automatenrestaurant bot vom frisch gezapften Bier für zehn Pfennig bis zum warmen Essen für eine
Mark eine breite Angebotspalette, wie die verbürgte Umsatzstatistik während dieser Messe belegt:
1.724.000 Glas Bier - 182.640 Gläser Wein - 343.900 Gläser Likör - 71.452 Tassen Kaffee - 33.946 Paar Wiener Würstchen -
276.399 belegte Brötchen - 22.075 Portionen kalter Speisen - 332.855 Mal wurde die integrierte automatische Musikkapelle
eingeschaltet. Bis zum ersten Weltkrieg gab es im Reichsgebiet über 50 Automatenrestaurants.

-1897 - Brüssel Weltausstellung
Quelle: Claus Borgelt Montabaur

- 1903-1904 - Schokoladenschallplatten mit ca. 300 Musiktitel, 3-4 mal abspielbar und dann verzehrbar.

- 1989- Ausstellung - Deutsches Museum München

Schirmherrschaft Ministerpräsident von Bayern Franz-Josef Strauß (kurz vor der Eröffnung gestor-

ben). Am Eingang der Ausstellung waren zwei große Poster. Eines davon zeigte ein Foto der

beiden Automatenrestauranthäuser in der Friedrich Str. in Berlin und in Druckschrift "Max Sielaff"

in Berlin - Seine Erfindungen des Münzprüfers für Automaten war der Beginn des Computerzeit-

alters! (ich habe es auch zweimal lesen müssen). In den Räumen gab es viele Automaten, aber

nur vereinzelt echte "Sielaffs", überall waren Absperrungen und leere Stellen. An einer Wand

war die Abbildung eines kleinen Zigarrenautomaten "Sielaff", der vorher dort entwendet worden

war. (Mit dem Hinweis auf große Belohnung bei Wiederfindung).

(Bericht von Inge Andernach - 1989)

-1989 -Ausstellung - 150 Jahre Stollwerck´s Schokoladen, Köln-Gürzenich

-Stollwerck-Schokolade-Köln hatte extra zur 150 Jahrfeier im Gürzenich die Sielaffschen Auto-

maten nach Köln geholt. Leider gab es keine Broschüre mehr. Ich bemühte mich vergebens.

Im Bundesarchiv wurde diese Abteilung nach Berlin verlegt.
Es dauerte, dann kam die jahrelange schwere Krankheit meines Mannes dazu. Und jetzt fällt

es mir schwer, daran zu kommen. Sie müßte noch vorhanden sein.

Im Gürzenich Köln eilte ich gleich die Treppe nach oben zu den alten Automaten. Außer den

Aufsehern waren dort noch keine Menschen anzutreffen. Da standen die alten Automaten u.a.

auch Glücksspielautomaten. In einem Raum stand eine Kamera und Scheinwerfer auf einen

langen Glasvitrinentisch gerichtet. Ein amerikanischer Reporter war dabei die Briefe des Groß-

vaters Sielaff, natürlich in alter deutscher Schrift, zu fotografieren. Sicherlich hatte der Archivar

diese Briefe auch nicht lesen können. Großvater war damals wegen seiner Zuckerkrankheit

mehrere Monate zur Kur in Karlsbad und durfte keinen Sekretär haben. Damals gab es in der

Firma drei Abteilungen: Stollwerck für Süßigkeiten, Bergmann aus Gaggenau//Baden für das

Gehäuse und Max Sielaff für den Apparat, die Seele der Automaten. In einem dieser Briefe

konnte ich lesen, daß Bergmann in Abwesenheit von Großvater, die von Stollwerck bestellten

Apparate abholen ließ und sie für sich verwendet hat. - Der Oberaufseher meinte, ich könnte

durch den Archivar an die Dokumente kommen und gab mir dessen Adresse.

Dieser hatte mich jedoch jahrelang vertröstet. Dann die Eröffnung des Schokoladen-Museums

in Köln. Der Archivar war aber seit einigen Monaten entlassen worden. Durch die Geschäfts-

leitung kam ich dann doch an ein paar Briefe, ausgewählt aus den meterlangen Regalwänden,

gefüllt mit der Korrespondenz Sielaff-Stollwerck.

(Bericht von Inge Andernach - 1989)

-1991 - Weltausstellung "100 Jahre Automaten" in Frankfurt - Frühjahr 1991
(Nur für Ein- und Verkäufer)

(Bericht von Inge Andernach - 1991 nach dem Besuch der Ausstellung)

- Meiner Bitte um Einlaß wurde gleich stattgegeben, nachdem sie erfahren hatten, daß ich die

Enkelin von Max Sielaff bin. Es wunderte mich, daß selbst an der Kasse jeder Max Sielaff

kannte. Es war ein buntes Bild von großen Fahnen und Teilnehmern in ihren Landestrachten. -

Da ich sehr früh dort war, lief ich fast alleine durch die erste Halle. Eine Dame sah ich in einen

Raum gehen und folgte ihr. Darinnen waren viele Hostessen, die ihren Anweisungen folgen

sollten. "Was machen Sie denn hier?" - "Ich suche einen alten Sielaff-Automaten." - "Wie kom-

men Sie darauf?" - "Ich bin seine Enkelin." - Ihre Reaktion: "Geben Sie mir Ihre Adresse, ich

will ein Buch über Max Sielaff schreiben und ich schicke es Ihnen dann. Versuchen Sie nach

zwei weiteren Hallen an die alten Apparate zu kommen. Ich mache Ihnen aber keine großen

Hoffnungen, diese sind sehr teuer und die Besitzer fürchten den Diebstahl."

Wirklich, da waren in einem Oktagon alte Apparate ausgestellt, aber kein Sielaff. Eine Dame kam

auf mich zu und fragte: "Wollen Sie kaufen oder verkaufen?" - "Nein Danke, ich bin die Enkelin

von Max Sielaff." Sie erstarrte förmlich, dann rief Sie voller Begeisterung die anderen Hilfen herbei.

"Darf ich Ihnen die Enkelin von Max Sielaff vorstellen?" Nun wurde mir erklärt, daß es vielleicht

möglich wäre, im Mittelgang dieser Halle einen Sielaff-Automaten zu finden.

Jetzt musste ich durch die Menschenmasse. Da wurden meine Blickeauf drei eifrig diskutierende

Herren in einer Nische gezogen. Ich unterbrach sie bittend: "Ich suche eine Sielaff-Automaten,

können Sie mir helfen?" - Sie starrten mich an: "Wie kommen Sie auf Sielaff?" - "Ich bin seine Enkelin!"

- Wortlos schoben Sie mich durch das Gedränge und plötzlich sah ich die Lichtreklame Sielaff.

Viele Käufer warteten schon, die drei Ehefrauen hatten sie mit Tee, Kaffee und etwas Essbarem

versorgt.

Da unsere Familien alles verloren hatten, besaß auch ich nichts mehr von meinem Großvater.

Die freundlichen Herren schickten mir das Patent "Münzprüfer" nach Hause.

(Bericht von Inge Andernach - 1991)

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